Renovierungsgrundsteinlegung beim Choleraspital (Armenhaus) in Wullersdorf

Vor 250 Jahren erbaute das Stift Melk in Wullersdorf unter Abt Thomas PAUER für die Arbeiterinnen und Arbeiter, welche aus alters- oder gesundheitlichen Gründen nicht mehr im Dienst der Wullersdorfer Herrschaft, welche zum o.a. Stift gehörte, standen ein Haus, wo sie ihren Lebensabend verbringen konnten.

Später wurde das Haus immer mehr zu einem „Armenhaus“, welches durch Kauf in den Besitz der Gemeinde Wullersdorf überging, da sich auch die Bürgerinnen und Bürger immer mehr der „Armut“ im Dorf angenommen hatten.

Im Zuge der Cholera – Epidemie 1836 in Wullersdorf funktionierte man das „Armenhaus“ kurzfristig zu einem „Cholera – Spital“ um und errichtete darin 21 Krankenbetten.

Nach dem Ende der Cholera bekam das Haus nunmehr wieder seine frühere Funktion als Armenhaus zurück, welches es bis 2011 innehatte.

Mittlerweile sehr baufällig geworden, nahm sich der „Choleraspital – Förderverein“ unter der Leitung von Geschichtsvereinsobmann Johann SIX der Renovierung des unter Denkmalschutz stehenden Gemeindegebäudes an. Mit Johannes BAUM, einem Neo - Wullersdorfer mit hohem geschichtlichen Verständnis, gelang es einen finanziellen Unterstützer für die fachgerechte Umsetzung des Projektes zu finden.

Am Samstag, den 25. August 2012 wurde im Zuge einer Feierstunde dem genau 250. Jubiläumstag der Grundsteinlegung für das Choleraspital durch Abt Thomas Pauer gedacht, in dem einer seiner Nachfolger und nunmehrige Altabt des Stiftes Melk P. Dr. Burkhard ELLEGAST OSB. das Haus seiner neuen Bestimmung übergab. Es soll in Zukunft als Museum dienen, welches das Armenwesen in Wullersdorf und der Region in vergangenen Zeiten, sowie verschiedenste andere Themen der Gesellschaft von Einst beleuchtet.

Bürgermeister Richard HOGL betonte den sozialen Aspekt des Hauses in früheren Zeiten und bezeichnete es als „Mahnmal“ für die Bürgerinnen und Bürger von heute, um mehr mentale Zufriedenheit mit unserer tollen sozialen und gesundheitlichen Versorgung zu erlangen. Zudem dankte er seitens der Marktgemeinde Wullersdorf den Aktivisten rund um das ehemalige Armenhaus bzw. Choleraspital für ihren Einsatz.

Der ehemalige Gemeindeobersekretär Josef THÜRR trat mit einigen anderen Vertretern des Choleraspital – Fördervereines in Gewändern von damals als „Zeitzeuge“ auf und berichtete in heiterer Form als „Einer der frührer hier lebte“ der Bevölkerung von Heute wie es seinerzeit war.

Bei musikalischer Umrahmung durch die Jugendmusik Wullersdorf und einem kleinen Buffet mit Weinkost konnte das Haus von den zahlreichen interessierten Gästen besichtigt werden.